Was macht eigentlich eine gute Gaming-Maus aus? Und gibt es die perfekte Gaming-Maus?
Die zweite Frage ist schnell beantwortet, da man hier ganz klar Nein sagen kann. Zumindest gibt es keine universelle Maus, die für jeden Gamer gleichermaßen geeignet ist. Insbesondere in Sachen Form und Tastenanzahl gibt es erhebliche Unterschiede. So, dass man sich vorher darüber Gedanken machen sollte, welche Spiele man überhaupt spielt, hat man eine eher große oder kleine Hand und wie fasse ich die Maus überhaupt an? Es gibt tatsächlich verschiedene Grifftechniken und nicht jede Technik passt perfekt zur jeder Maus. Das sind auf jeden Fall keine unerheblichen Faktoren bei der Suche nach der für dich perfekten Gaming-Maus!
Wir haben uns einmal fünf Mäuse genauer angeguckt und diese getestet. Vorweg ist zusagen, dass keine Maus besonders schlecht ist und es sich deshalb hier auch nur um eine persönliche Meinung der Redaktion handelt.
Technisch gesehen merkt man heutzutage als normaler Spieler kaum noch einen Unterschied. Im Test haben wir Mäuse im Wert von 50 bis 150 Euro. Um erfolgreich zu spielen, braucht man aber nicht unbedingt eine teure Maus, auch wenn diese natürlich Eigenschaften hat, welche andere Mäuse vielleicht nicht haben. Hier kommt es aber auch auf persönliche Vorlieben an.
Doch wollen wir einmal näher auf die getesteten Mäuse eingehen. Getestet haben wir Mäuse von Razer, Logitech, Roccat und NZXT.
Cobra Pro von Razer
Beginnen tun wir mit der Cobra Pro von Razer:
Die Cobra Pro ist für 150€ im Razer Shop erhältlich. Bei anderen Anbietern kann man sie etwas günstiger erhalten. Sie ist damit schon eher im höheren Preissegment angesiedelt. Wir schrieben bereits, dass es sich hier um persönliche Meinungen handelt und keine Maus im Test durchgefallen ist. Unser Praktikant hat die Maus zum Beispiel als seine Lieblingsmaus ausgewählt. Warum das so ist, darauf gehen wir später noch etwas näher ein.
Die Cobra Pro hat auf jeden Fall einige Features zu bieten, die nicht jede Maus anbietet. Hierzu gehört zum Beispiel die 11-Zonen-RGB-Beleuchtung. Mit dieser kann man ganz individuell die Beleuchtung der Maus einstellen. Insgesamt macht das natürlich keinen besseren Gamer aus dir, aber es macht auf jeden Fall einen guten Eindruck. Ob man dieses nun als unnötig ansieht oder als cooles Feature bleibt natürlich dir überlassen.
Mit insgesamt zehn Tasten hat die Maus auf jeden Fall die meisten Tasten in unserem Test. Natürlich gibt es auch noch Mäuse mit mehr Tasten, aber für die meisten Spieler sollten diese ausreichen. Zudem sind die auch noch gut angeordnet und so auch gut nutzbar. Noch mehr Tasten verwirren den ein oder anderen Spieler sicher mehr, als dass sie ihm helfen. Bei der Cobra Pro kann man auf jeden Fall sagen, dass die Tasten Sinn machen und gerade bei Spielen wie Hogwarts Legacy clever genutzt werden können. Dadurch erspart man sich doch die ein oder andere Belegung auf der Tastatur und kann so eventuell schneller und komfortabler reagieren.
Die Maus bringt insgesamt rund 77 Gramm auf die Waage. Damit gehört sie tatsächlich eher schon zu den schweren Modellen im Test, und das obwohl sie in den Abmessungen die kleinste ist. Vermutlich liegt dies auch etwas an der RGB-Beleuchtung. Positiv zu erwähnen ist aber, dass man dieses Gewicht nicht spürt. Durch ihre guten Gleiteigenschaften gleitet sie sanft und schnell über das Mauspad.
Wenn man sich die technischen Daten einmal anschaut, dann fällt einem vielleicht ins Auge, dass die Maus nur über eine Abfrage von 1.000 Hertz verfügt. Die meisten von euch werden dieses aber sicherlich nicht bemerken und wem das doch ein Dorn im Auge ist, kann diese mit dem Zubehör Razer Mouse Dock Pro auch erhöhen.
Wir sind Euch noch der Frage, warum unser Praktikant diese Maus als Lieblingsmaus auserwählt hat, schuldig geblieben. Die Antwort ist ganz einfach. Es liegt an der Größe der Maus. Sie ist die kleinste im Test und ist ideal für kleinere Hände oder Nutzer der Fingertip-Griff-Technik. Wer eine größere Hand hat und diese auch gerne vollflächig auf der Maus ablegt, der findet hier nicht die perfekte Maus.
Wir haben alle Mäuse auch im AIM Trainer getestet. Das heißt nichts anderes, als dass wir geprüft haben, wie viele Ziele wir in einer bestimmten Zeit mit der Maus treffen. Die Unterschiede sind hier allerdings sehr gering. Schön ist auch die Möglichkeit, per Knopf die DPI-Anzahl zu ändern und das in beide Richtungen, so dass man schnell hin und her schalten kann.
Fazit: Die Cobra Pro ist eine sehr gute Maus, welche über eine gute Verarbeitung verfügt. Features wie die RGB-Beleuchtung runden das Ganze ab. Erwähnenswert ist auch, dass diese Maus als einzige per Bluetooth verbunden werden kann und die gute Akkulaufzeit, sowie die Anzahl der gut angelegten Tasten. Wer also nicht so große Hände hat oder die Fingertip-Grip-Technik verwendet, kommt an dieser Maus kaum vorbei.
Nachtrag: Razer hat die 8000Hz kabellose Abfrage bei weiteren Gaming-Mäusen eingeführt, um die Reaktionszeit zu verbessern. Diese Aktualisierung ist die Modelle Viper V2 Pro, DeathAdder V3 Pro, Cobra Pro, Basilisk V3 Pro und Viper V3 HyperSpeed verfügbar und wird über das Razer Synapse-Software-Update bereitgestellt.
NZXT Lift 2
Die zweite Maus in unserem Test ist die NZXT Lift 2.Genau genommen haben wir hier zwei Mäuse getestet und zwar die Modelle: Symm und Ergo. Technisch gesehen handelt es sich hierbei um zwei identische Mäuse. Einzig im Design unterscheiden sie sich.
Die Lift 2 Symm bringt nur 58 Gramm auf die Waage, auch die Ergo ist mit 61 Gramm nicht viel schwerer. Hierdurch lassen sie sich sehr gut auf dem Mauspad hin und her bewegen. Im Design erkennt man aber auch, dass hier auf jedes weitere Gramm verzichtet wurde. Insbesondere wenn man sich die Unterseite einmal anschaut, ist diese sehr minimalistisch. Ein weiterer Grund für das geringe Gewicht könnte sein, dass sie keinen Akku benötigt. Es handelt sich hierbei um die einzige Maus im Test, die kabelgebunden ist. Hier muss man persönlich entscheiden, ob man dieses mag. Das Kabel spürt man aber kaum, da es sich nicht verknotet oder verheddert. Früher sagte man, dass Gaming-Mäuse mit Kabel im Vorteil sind. So schafft die Maus auch eine Abfrage von 8.000 Hertz.
Heutzutage ist der Unterschied für die meisten Spieler kaum merkbar, und wenn man nicht gerade eine Störquelle in der Nähe hat, kann man sagen, es sei mittlerweile eher Geschmacksache, ob man eine Maus mit oder ohne Kabel bevorzugt.
Im Design ist die Ergo deutlich höher wie die Symm. Die Ergo ist deshalb besonders für die Palm-Grip-Technik geeignet. Das bedeutet, dass man die Handfläche vollflächig auf die Maus legt. Die Symm hingegen ist etwas schlanker und eignet sich daher eher für den Claw-Grip und Fingertip-Grip-Technik. I
nsgesamt hat die Maus fünf Tasten. Dabei ist auch ein DPI-Schalter, mit dem wir während des Spiels ganz einfach die DPI verstellen können.
Fazit: Die beiden Mäuse sind die günstigsten im Test. Sie sind trotzdem gute Gaming-Mäuse und wer mit kabelgebundenen Mäusen kein Problem hat, sollte hier auf jeden Fall einen Blick drauf werfen. Die Ergo ist allerdings nur für Rechtshänder geeignet. Durch ihren hohen Rücken ist sie sehr angenehm anzufassen, wenn man diese mit der kompletten Handfläche umfasst. Die Symm hingegen ist flacher. Man erkennt an der NZXT Lift 2, dass eine gute Gaming-Maus nicht unbedingt teuer sein muss.
Logitech G Pro X Superlight 2
Als vierte Maus haben wir die Logitech G Pro X Superlight 2 getestet. Mit rund 170€ UVP ist sie die teuerste Maus im Test. Sie überzeugt durch ein schlichtes und geradliniges Design.
Trotz ihrer Größe kommt sie nur mit 60 Gramm Gewicht daher. Auf so etwas wie RGB-Beleuchtung wurde verzichtet. Man hat sich hier auf das Wesentliche konzentriert. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 95 Stunden weiß sie zu überzeugen.
Die Maus fühlt sich angenehm an und passt sich gut meiner Handform an. Insgesamt ist die Maus für mittlere bis große Hände geeignet. Für kleinere Hände könnte sie etwas zu groß sein. Sie lässt sich am leichtesten über das Mauspad gleiten. Dies liegt sicherlich auch an dem geringen Gewicht.
Allerdings hat die Maus auch die wenigsten Tasten im Test und kommt nur mit vier Tasten daher. Verzichtet wurde hier auf einen DPI-Schalter. Man kann die DPI also nicht schnell während des Spiels umschalten. Das ist insbesondere nervig, wenn man vielleicht noch auf der Suche nach der richtigen DPI ist oder vielleicht auch mit verschiedenen DPI-Anzahlen im Spiel spielt.
Fazit: Sie ist sehr präzise in ihrer Bewegung und lässt sich leicht über das Mauspad gleiten. Durch ihre Größe ist sie für alle Grifftechniken geeignet und überzeugt durch eine gute Verarbeitung. Der fehlende DPI-Schalter führt zu einem halben Stern Abzug.
Roccat Kain 200
Zum Schluss haben wir noch die Roccat Kain 200 getestet. Sie ist mit rund 70€ im mittleren Preissegment angesiedelt und verfügt über eine RGB-Beleuchtung.
Mit ihren 105 Gramm ist sie die schwerste Maus im Test und dieses merkt man leider auch. Die Maus lässt sich nicht so leicht über das Mauspad gleiten. Die technischen Daten sind auch nicht so hoch wie bei der Konkurrenz. So sind die Daten für die meisten nicht bemerkbar, das Gewicht allerdings schon.
Von der Form her liegt die Maus gut in der Hand und ist für mittlere bis große Hände geeignet. Sie verfügt insgesamt über 6 Tasten inklusive DPI-Schalter, welche gut zu erreichen sind. Sie ist schon eher eine größere Maus, gerade wenn man sie gegen die Cobra Pro vergleicht. Die Verarbeitung ist durchaus solide. Was genau die Maus so schwer macht, ist nicht ersichtlich.
Der Akku kann es nicht sein, mit 50 Stunden Akkulaufzeit ohne RGB-Beleuchtung hat sie die schlechteste Akkulaufzeit im Test.
Fazit: Die Roccat Kain 200 ist eine solide Maus, die durch eine gute Form und Verarbeitung überzeugt. Einzig das hohe Gewicht und die nicht perfekten Gleiteigenschaften führen dazu, dass sie die schlechteste Bewertung im Test erhält.
Gesamtfazit:
Zusammengefasst kann man sagen, dass alle Mäuse im Test einen guten Job machen. Hier kommt es tatsächlich auf die individuellen Vorlieben an. Auch wenn technisch alle Mäuse grundsätzlich solide sind und sich gut fürs Gaming eignen, haben sie doch unterschiedliche Stärken und Schwächen. Insbesondere in Form, Gewicht und Tastenanzahl unterscheiden sie sich, außerdem in Extras wie RGB-Beleuchtung. Am Ende kann man sagen, dass die beiden teureren Modelle doch leicht die Nase vorne haben, aber auch die günstigeren Modelle durchaus zu überzeugen wissen.